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Kalkwerk Lengefeld


Das Kalkwerk, gelegen an der B101 zwischen Freiberg und Annaberg-Buchholz, bildet selbst einen eigenständigen Ortsteil der Stadt Lengefeld. Wie man beim Namen bereits vermuten kann, handelt es sich bei diesem Schaubergwerk nicht um die erzgebirgstypischen Metallerz-Abbauformen, sondern um eines der bedeutendsten Abbruchanlagen für Kalkstein.

Als technisches Denkmal der Bindemittelindustrie finden sich nachweisbare Spuren für den Kalksteinabbruch, die bis in das frühe 16. Jahrhundert reichen. Eine erhaltene Verkaufsurkunde aus dem Jahre 1567 bildet den Nachweis über das Vorhandensein eines Bruches mit zwei Kalkbrennöfen mit jeweils ca. 250 Tonnen Kapazität je Brennvorgang. Dieser Kalk wurde in der Umgebung als wichtiges Baumaterial verwendet, z.B. für die Errichtung eines Schlosses in der Bergstadt Freiberg. Viele der technischen Anlagen aus dieser Zeit sind im Museums- und Denkmalkomplex zu besichtigen.

Daneben werden auch heute noch durch die GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke GmbH die Schichten des Dolomitmarmors, auch als der „weiße Marmor des Erzgebirges“ bezeichnet, mit modernen Abbaumethoden, wie der 1993 eingeführten LHD-Methode, abgebrochen. Dabei teilen sich die Lagerstätten in das „Alte Lager“, das „Neue Lager“, das „Tiefe Lager“, das „Lößnitz-Lager“ und das Lager „Weißer Ofen“. Das „Alte Lager“ wurde sehr lange als Tagebau betrieben, bis nach dem ersten Weltkrieg auf Untertagebetrieb umgestellt wurde. Die aktuelle Förderung erfolgt in den bereits im Rückbau befindlichen „Neuen und Tiefen Lager“, sowie im Jahre 2010 integrierten „Lößnitz-Lager“.

Der für Besucher ständig modernisierte ober- und unterirdische Denkmalkomplex besteht in der Hauptsache aus vier großen Kalkbrennöfen. Darum angeordnet sind u.a. ein Kohlenlager, das Kaue- und Wachegebäude, Förderschacht und Förderturm, Brechanlagen, die Kalkmühle sowie begehbare Verbindungsbrücken zu den Brennöfen und die Tagesbruchsohle. Letztere kann in Verbindung mit dem Sprengmittellager und Wasserabführungsstolln in geführten Rundgängen besichtigt werden. Dabei kann man viele Technologien um die Kalkerzeugung durch aktive Vorführungen sehr plastisch erleben.

Neben den technischen Sehenswürdigkeiten bildet das gesamte Gebiet des Kalkwerkes ein sogenanntes „Flora-Fauna-Habitat“. Viele seltene schützenswerte wildlebende Pflanzen- und Tierarten werden dabei in ein europäisches Projekt zum Schutz der Lebensräume integriert. Ein Beispiel dafür sind die in der Tagesbruchsohle tausenden wildwachsenden Orchideen, die in den Monaten Juni und Juli ihre Blüten zeigen.

Darüber hinaus hat das Kalkwerk noch eine Besonderheit aufzuweisen. Im Verlauf des zweiten Weltkriegs wurde ein beachtlicher Teil der Dresdner Kunstschätze in 50 Depots hier eingelagert, zwei davon unterirdisch im Cottaer Tunnel. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit in den Kammern auf der zweiten Sohle trugen viele der versteckten Objekte erhebliche Substanzschäden davon. Solche und viele andere Geschichten rund um das Bergwerk sind in vielen interessanten Ausstellungen zu bestaunen.

Die 1995 gegründete „Knappschaft Kalkwerk Lengefeld“ sorgt nicht nur für den Erhalt der technischen Museumsanlagen und der Präsentation der Dokumentationen, sondern bietet auch viele kulturelle Ereignisse rund um das Denkmal an. Beispiele dafür sind das mittlerweile zweijährlich stattfindende Kalkofenfest und die beliebten Mettenschichten, sowie viele Sonderausstellungen, die für sich selbst schon einen Besuch wert sind. Durch spezielle Führungsprogramme für alle Bildungsgruppen von der Kindertagesstätte bis zum Gymnasium/Studium wird auch der Bereich der Museumspädagogik traditionsreich gepflegt.

Öffnungszeiten

April bis Oktober
Mi bis So \\| feiertags:
10:00 - 16:00 Uhr
Juni - August
Mi bis So \\| feiertags:
10:00 - 17:00 Uhr

Schließzeiten des Museums von November bis März.

Führungen nach Anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich!

 

Preise

Erwachsene 4,00 €
Ermäßigt 2,00 €
Familie 8,00 €
Führung pro Person 1,50 €

Ermäßigt: Kinder ab 7 Jahren, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte, Hilfeempfänge nach Sozialgesetzbuch

freier Eintritt: Kinder bis 6 Jahre, Begleitpersonen von Schwerbehinderten

 


Gastronomie

Gaststätte Kalkwerk
Kalkwerk 2
09514 Lengefeld
Telefon: 037367 2323


Anschrift

Kalkwerk Lengefeld
Kalkwerk 4 a
09514 Lengefeld
Telefon/Fax: 037367 2274
 

Stand: 09.05.2023 | Alle Angaben ohne Gewähr!



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